Nationalparks

Rocky Mountain N. P.


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Spraque Lake mit Rocky Mountains
Der Rocky Mountain N. P. liegt im Norden von Colorado, etwa 100 km nordwestlich von Denver. Den Status eines National Parks erhielt dieser Park bereits am 26. Januar 1915. Seit 1916 wird er vom National Park Service verwaltet.

Der Nationalpark liegt inmitten der Rocky Mountains, die von Kanada über Colorado bis nach Texas verlaufen. Innerhalb der Parkgrenze überragen mehr als 50 Gipfel die 4.000 m. Der höchste von ihnen, der Longs Peak, ist 4.345 m hoch. Durch diese Hochgebirgswelt führt die Trail Ridge Road, eine Parkstraße mit vielen Aussichtspunkten, die den Nationalpark von Ost nach West durchquert. Sie verläuft über viele Kilometer in Höhen von über 3.000 m und erreicht ihren höchsten Punkt auf 3.713 m. Hier ist der Wind normalerweise ein ständiger Begleiter und es ist 10 bis 15 Grad kälter als in den Ebenen. In Abhängigkeit von den Schneeverhältnissen ist die Straße vom Memorial Day (letztes Wochenende im Mai) bis Mitte Oktober geöffnet. Die Bergszenerie wirkt auf dem hohen Streckenabschnitt der Parkstraße allerdings nicht sehr grandios, denn die umliegenden Viertausender erheben sich deutlich weniger als 1.000 m vor den Blicken der Besucher.

Eine zweite Parkstraße, die Old Fall River Road, erschließt von Anfang Juli bis Mitte Oktober ebenfalls diese hochalpine Region. Es ist eine alte, enge und sehr kurvige Straße aus den ersten Jahren nach der Parkentstehung. Sie verläuft als Einbahnstraße vom Horseshoe Park im Osten des Nationalparks nach Westen und endet am Fall River Pass, wo sie auf die neue Trail Ridge Road trifft. Die 9 Meilen (ca. 14 km) lange Straße ist auf den ersten 3 Meilen noch asphaltiert und führt anschließend als Schotterstraße mit sehr schönen Aussichten in die Bergwelt der Rocky Mountains. Wegen der schwierigen Straßenverhältnisse ist die Geschwindigkeit auf 15 Meilen pro Stunde begrenzt und Trailer (Fahrzeuge mit Wohnanhänger) sowie Wohnmobile über 25 feet (ca. 7,5 m) dürfen diese Strecke nicht befahren.

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Blütenteppich in der Tundra
Am Zusammentreffen beider Straßen liegt in einer Höhe von 3.594 m eines der 6 Visitor Center, das Alpine Visitor Center am Fall River Pass. Die dortige Ausstellung erklärt das Leben in der alpinen Tundra, die oberhalb der Baumgrenze bei etwa 3.400 m beginnt. Die Tundra (blumenreiche Wiesengebiete) besteht aus nur wenige Zentimeter großen Pflanzen, von denen hier einige Arten gedeihen, die auch in den arktischen Gebieten vorkommen. Auf einigen kurzen Wanderwegen kann man diese Pflanzenwelt erkunden. Die Wachstumsperiode beträgt in dieser Höhenlage nur kurze 10 Wochen, daher soll (muss) man unbedingt auf den Wegen bleiben. Um Schäden an der Vegetation auszugleichen, benötigt die Natur unter diesen Bedingungen Jahrzehnte.

Der Park besitzt nichts Spektakuläres, dennoch zieht er jedes Jahr ungefähr 3 Millionen Touristen an. Seine Reize liegen im Tier- und Pflanzenreichtum, im Wechsel der Vegetations- und Klimazonen sowie in dem großen Angebot an Freizeitaktivitäten.

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Murmeltier
Kleinere Säuger wie Murmeltiere, Pfeifhasen, Streifen- und Erdhörnchen sind zu jeder Tageszeit zu beobachten. Von den größeren Tieren sind Dickhornschafe öfter an den Sheep Lakes im Horseshoe Park (Nähe östl. Parkeingang) zu sehen. Die salzhaltigen Böden ziehen die Dickhornschafe auf diese Wiesenflächen. Wapiti, Rotwild und Elche verlassen vorwiegend in der Dämmerung ihre Deckung, während Schwarzbären, Kojoten, Füchse und Rotluchse nur selten gesehen werden. Zur Tierbeobachtung ist ein starkes Teleobjektiv oder ein Fernglas von Vorteil. Mehr als 250 Vogel- und über 900 Pflanzenarten leben im Parkgebiet. In den niedrigeren Zonen wachsen an Sonnenhängen Kiefern und Wacholder und an Nordhängen Fichten und Tannen, die bis auf 2.700 m anzutreffen sind. Die Blütezeit der meisten Wildblumen fällt in die Monate Juni und Juli.
Zu den beliebtesten Aktivitäten gehört das Wandern. Im Rocky Mountain N. P. sind ungefähr 550 km Wanderwege angelegt. Daneben kann man seine Freizeit mit Reiten, Angeln oder Bergsteigen verbringen, im Winter auch mit Skifahren.

Die sechs Visitor Center befinden sich an den touristisch am stärksten frequentierten Punkten vertreten. Sie haben je nach Lage unterschiedliche Themenschwerpunkte wie die kulturelle Geschichte, die naturgeschichtliche Entwicklung, die zerbrechliche Welt der Tundra sowie die Berg-, Tier- und Pflanzenwelt. Je nach Visitor Center werden die Themen durch Filme oder Diashows ergänzt.

Weiterhin kann man sich über die Rangerprogramme informieren, die besonders zahlreich in den Sommermonaten angeboten werden. Für weitere Auskünfte stehen Parkranger zur Verfügung, die auch die Genehmigungen zur Übernachtung im Hinterland ausstellen.

Auf den Nationalpark verteilen sich insgesamt fünf Campgrounds, von denen einer nur den Zeltern vorbehalten ist. Auf einigen Campgrounds können Plätze reserviert werden, was an Wochenenden und in den Sommermonaten dringend empfohlen wird. Ansonsten stehen im Park keine weiteren Unterkünfte zur Verfügung. Auch andere Einrichtungen wie Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten oder Tankstellen sind nicht vorhanden.
Unmittelbar an die östlichen Parkeingänge schließt sich das Städtchen Estes Park an. Dort findet man eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur mit Hotels, Motels, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, Tankstellen und Freizeitangeboten.

Mehr Bilder zum Rocky Mountain N. P. in unserem Fotoarchiv.

Parkplan:
www.nps.gov/common/commonspot/customcf/apps/maps/showmap.cfm

Link zu Detailkarten:
www.nps.gov/romo/planyourvisit/maps.htm



Das Team von usa-reise.de bedankt sich bei Wolfgang für die Erstellung dieser Präsentation.

 

Gelesen 16143 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 14 Januar 2015 09:48
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